Vögel anlocken: Mit diesen 3 Tipps klappt es
Vögel anlocken ist mit den richtigen Tipps und Tricks sowie etwas Geduld möglich. Es erfordert zu Beginn zwar etwas Arbeit und Zeit, aber der Aufwand lohnt sich.
Du wirst nicht nur mit einem herrlichem Vogelgesang belohnt. Auch verschiedene Insekten verwandeln deinen Garten in eine summende Oase.
Ein herrliches Gefühl, denn es entspannt und erdet unheimlich.
Hier ist die größte Lektion, die ich bisher gelernt habe: Der Schlüssel zur Anziehung von Vögeln liegt in der Versorgung ihrer Grundbedürfnisse.
Grundbedürfnis #1: Nahrung
1.Vögel anlocken mit Bäumen, Sträucher und Blumen
Gartenvögel fressen vorwiegend:
- Insekten
- Beeren
- Sämereien
Pflanze deshalb Bäume, Sträucher und Blumen, die vorwiegend heimisch sind. Vor allen Dingen Sträucher und Bäume sollten heimisch sein.
Bei Stauden bin ich nicht grundsätzlich gegen “nicht-heimische Arten“, denn es gibt einige, die viele Hummeln, Bienen und Schwebefliegen anlocken.
Da wäre zum Beispiel der purpurroter Sonnenhut.
Dieser zieht in der Blüte nicht nur Insekten an, sondern seine Samen dienen anschließend als Futterquelle für Grünfink, Stieglitz und Spatz.
Doch es stimmt. Es sind vor allen Dingen die heimischen Pflanzen, die Insekten begeistern.
Übrigens sind besonders heimische Sträucher attraktiv für Vögel, da sie während der Blüte Insekten anlocken und später Beeren tragen.
Eine Win-Win Situation.
Hier sind meine Favoriten:
Stauden / heimische Pflanzen
- Wilde Möhre (lockt sehr viele Insekten an)
- Kugeldistel
- Roter Sonnenhut
Sträucher
- Schwarzer Holunder
- Vogelbeere
- Weißdorn
Bäume:
- Birne
- Kirsche
- Apfel
2. Vögel anlocken mit einem wilden Garten
Stelle den Rasenmäher zur Seite und lass deinen Rasen wachsen. So entsteht eine wilde Ecke in deinem Garten.
Staune über die Vielfalt an Blumen und Gräsern, die wiederum Insekten und Vögel anlocken.
Gerade das Rotkehlchen liebt es, in verwilderten Ecke auf Jagd zu gehen.
Mein Buchtipp: Die Wiese: Lockruf in eine geheimnisvolle Welt.
Stehen in deinem Garten Obstbäume?
Wenn ja, dann lass einige Früchte im Herbst hängen und auf den Boden fallen. Viele verschiedene Arten nehmen diese dankbar an.
Lass außerdem im Herbst etwas “Unordnung” zu: Schneide vertrocknete Stauden erst im Frühling zurück und lasse Blätter auf den Beeten liegen.
Amseln und Rotkehlchen suchen darunter nach Spinnen und anderen Insekten, die sich unter den trockenen Blättern verstecken.
3. Vögel anlocken mit Futterhäuschen
Hänge Futterhäuschen auf. Besonders in strengen Wintern nehmen Vögel diese Hilfe gerne an.
Absolute Priorität sollte allerdings die Sauberkeit haben!
Schnell stecken sie die Vögel durch Kot untereinander an. Sie verenden elendig.
Denn in der Natur findet sich selten so viel Futter auf kleinstem Raum.
Wenn viele Vögel die Futterstelle besuchen, ist die Hygiene daher sehr wichtig.
Im Sommer ist zusätzlich vorsicht geboten, da sich Krankheitserreger durch die Wärme noch schneller verbreiten.
Daher fütter ich im Winter wie folgt:
- Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse kommen in eine Futtersäule mit Auffangschale, damit nichts unkontrolliert auf den Boden gelangt
- Meisenknödel zerdrücke ich, wie auch die Futterschale, immer mal wieder ein paar cm/Meter. So verkoten sie nicht ständig den gleichen Platz.
- Damit die Vögel sich außerdem in den Netzen nicht verletzen, benutze ich folgende Futterstation für Meisenknödel.
- Amseln und Buchfinken nehmen (leider) keine hängenden Futterstellen an. Daher muss das Futter auf dem Boden gelegt werden. Bringe lieber etwas weniger aus als zuviel.
- Amseln lege ich daher Äpfel auf den Boden. Darüber hinaus zerbrösel ich in strengen Wintern einen Meisenknödel auf den Boden. Natürlich nicht direkt unter die Futterschalen, damit kein Kot daruf gelangen kann.
- Buchfinken bekommen Sonnenblumenkerne auf den Boden gestreut. Allerdings immer nur in kleinen Mengen und je nach Bedarf!
Tipp: Wenn du vorher noch keine Vögel gefüttert hast, brauchst du etwas Geduld. Die Vögel müssen die neue Futterstelle erst entdecken. Das kann durchaus ein bis drei Wochen dauern.
Grundbedürfnis # 2: Wasser
Vögel anlocken mit Wasser ist eine der besten Methoden. Denn alle Vogelarten müssen mehrmals am Tag trinken. Wasser steigert die Chance unheimlich, viele Vögel anzuziehen.
Ein Gartenteich mit einem seichten Ufer ist natürlich ein idealer Vogelmagnet. Dieser benötigt allerdings Zeit, Platz und ist eine größere Investition.
Falls der Gartenteich also keine Option für dich ist, kannst du natürlich auch auf eine Vogeltränke zurückgreifen.
Die größte „Herausforderung“ ist auch hier, die Sauberkeit zu gewährleisten.
Denn einmal entdeckt, werden die Vögel fleißig baden und trinken. Das Wasser verwandelt sich somit schnell in eine schmutzige Brühe.
Bakterien und potentiellen Krankheitserregern explodieren dann förmlich. Vor allen Dingen im Sommer besteht eine hohe Ansteckungsgefahr.
Beachte daher folgendes:
- Reinige das Wasser täglich. Idealerweise gießt du kochendes Wasser hinterher, damit die Bakterien abgetötet werden. Schrubbe außerdem die Vogeltränke alle paar Wochen sorgfälltig mit einer Bürste. Kaufe daher eine Vogeltränke, die einfach zu reinigen ist.
- Begrenze die Wassertiefe auf 3 bis 8 cm. Vögel bevorzugen niedriges Wasser und meiden ein Vogelbad, wenn das Wasser zu tief ist. Lege ggf. dicke Steine hinein, um verschiedene Wassertiefen zu erreichen.
- Damit die Vögel nicht von Katzen erbeutet werden, sollte das Vogelbad min. 1,5 m vom Boden angebracht werden.
- Sobald du kranke Vögel entdeckst, stelle das Vogelbad sofort weg.
Tipp: Leg einen Miniteich für Vögel an. Dafür füllst du die Seiten einer Zinkwanne mit Steinen, so dass Vögel sicher darauf stehen und baden können. In der Mitte kannst du eine Zwergseerose oder andere Wasserpflanzen pflanzen. “Meine Gartenamsel“ liebt diese Wanne und nimmt sie sehr gerne an. Auch Wespen und andere Insekten kommen häufig zu Besuch. Einen ausführliche Anleitung findest du in diesem Artikel: Mini-Teich anlegen für die Terrasse.
Grundbedürfnis # 3: Schutz
Gartenvögel suchen in erster Linie Schutz vor Fressfeinden und extremen Wetterlagen.
Vor allen Dingen, wenn sie ihre Jungen großziehen, benötigen sich sichere Nistmöglichkeiten. Hier bevorzugen viele Gartenvögel dichte Hecken mit Dornen.
Was kannst du also tun?
1. Pflanze heimische Bäume, Sträucher und Blumen
Erschaffe einen strukturreichen Garten, mit vielen heimischen Bäumen, Sträuchern und Pflanzen.
Der Drei-Zonen-Garten von Markus Gastl ist ein tolles Beispiel dafür.
2. Hänge Nistkästen auf
Natürliche Nistplätze wie Baumhöhlen werden in der Natur leider immer seltener. Denn natürliche Bruthöhlen entstehen erst bei sehr alten Bäumen. Auch strukturreiche Landschaften wie Streuobstwiesen und Mischwälder verschwinden zunehmend. Daher sind Nistkästen sehr wertvoll für die Natur.
Was du beachten solltest:
- Die typischen Nistkästen mit einem kleinen runden Einflugloch werden gerne von Kohl- und Blaumeise, Staren, Kleibern und Spatzen angenommen. Hier empfehle ich ein Nistkasten aus Holzbeton.
- Nistkästen mit einer größeren Öffnung, die Halbhöhlen-Nistkästen, werden von Amseln und Rotkehlchen bevorzugt. Durch das relativ große Loch können diese jedoch leicht von Feinden geplündert werden. Daher ist besondere vorsicht bei dem Standort geboten
- Eulen und andere Greifvögel benötigen Spezialboxen
- Nistkästen sollten mindestens 2 bis 3 Meter über dem Bode hängen. Ideal freihängend an einem dicken Baumstamm.
- Das Einflugloch muss frei von Ästen und Blättern sein.
- Damit die Jungvögel nicht überhitzen, den Nistkasten nicht in die pralle Sonne hängen.
Mein Buchtipp: